Ihr Kind befindet sich in kiefernorthopädischer Behandlung und klagt über Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen? Vielleicht fällt es ihm schwer gut durch seine Nase zu atmen? Was hat das mit der Entwicklung des Kiefers zu tun?
Normalerweise kann sich der Körper Ihres Kindes gut an die Umformungsprozesse, die mit einer Zahnspangenbehandlung erreicht werden, anpassen.
Gibt es jedoch Blockaden im Bereich des Schädels, der Kopfgelenke oder des Beckens, kann dies zu Anpassungsschwierigkeiten des kindlichen Systems auf die Kräfte der Zahnspange führen.
Als Begleittherapie zur Zahnspangenbehandlung hat sich die Osteopathie bewährt. Die Behandlungsergebnisse werden in der Regel schneller und vor allem stabiler erreicht. Ein gesunder Biss ist durch die anatomischen Verbindungen der Zähne zum restlichen Körper an einer harmonischen Körperhaltung beteiligt. Anders herum haben Funktionsstörungen in der Wirbelsäule, v.a. der Halswirbelsäule, einen Einfluss auf die Stellung der Kiefergelenke und somit auf die Zahnstellung.
Entscheidend für die Veränderungen, die sich im Kiefer- und Gesichtsbereich, während des Wachstums, und damit letztendlich auf die Zahnstellung, vollziehen sind die dynamischen Kräfte der Zunge und eine gute Nasenatmung. Wir schlucken jeden Tag ca. 2000 Mal. Dabei drückt sich die Zunge, bei optimaler Position, jedes Mal an den Gaumen und regt dessen Verbreitung an. Ist dieser Prozess gestört, z.B. durch unphysiologische Schluckmuster oder Polypen in der Nase, bleibt dieser Reiz aus. Bekommt ein Kind durch die Nase nur schlecht Luft, verringert sich außerdem der Wachstumsreiz auf die Nasennebenhöhlen und damit den Oberkiefer. Selbst nach einer erfolgreichen Polypen-OP passiert es nicht selten, dass das Kind seine gewohnte Mundatmung beibehält.
Durch die Kombination von osteopathischer Behandlung und Neuromotorischer Trainingstherapie lassen sich Spannungen im Gesichts- und Schädel- u.a. Bereichen des Körpers lösen und falsche Schluck-, Atem-, und Kaumuster umprogrammieren. Es hat sich gezeigt, dass sich durch die Neuromotorische Trainingstherapie auch schulische Leistungen wie das Rechnen, Lesen und Schreiben verbessern. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn durch Automatisierungsprozesse von hochkomplexen motorischen Programmen wie z.B. dem Schlucken wieder mehr Kapazität zur Verfügung hat für das Erlernen von neuen Dingen.
Durch die Motorische Trainingstherapie werden diese Entwicklungsstufen nachgeholt und automatisiert. Der Cortex wird entlastet und bietet Raum für Neues.
In der Behandlung wird Ihr Kind zunächst osteopathisch untersucht und bestehende Blockaden werden gelöst. Gerade bei Konzentrationsstöhrungen finden sich oft Blockaden in den Kopfgelenken. Diese Gelenke sind von besonderer Bedeutung, da dort wichtige Gefäße für die Versorgung des Gehirns liegen. Im Anschluss werden motorische Trainingsübungen durchgeführt. Dies sind zunächst 1-3 Ganzkörperübungen, die Ihr Kind dann auch zu Hause jeden Tag ca. 5-10 min üben sollte. Bei jeder Sitzung werden diese überprüft und ggf. ausgetauscht.
Ein regelmäßiges Üben und Anpassen der Übungen über einen Zeitraum von 1 - 1,5 Jahren ist erforderlich um die motorischen Abläufe zu automatisieren und so das Gehirn zu entlasten. Gleichzeitig werden viele fasziale Strukturen im Bereich der Halswirbelsäule und des Brustkorbs befreit.
Kneift oder reibt Ihr Kind sich oft die Augen, gerade wenn es am Nachmittag Hausaufgaben machen soll? Oder klagt es über Kopfschmerzen in oder nach der Schule?
Hier können oft schwache Augenmuskeln der Grund sein ohne dass jedoch ein Sehproblem durch den Augenarzt diagnostiziert werden konnte. Ein oder mehrere schwache Augenmuskeln ermüden schneller und können das Fokussieren auf die Tafel, das Heft oder ein Buch über einen längeren Zeitraum in der Schule erheblich erschweren. Das Kind ermüdet dadurch schneller, kann sich schwerer konzentrieren oder bekommt Kopfschmerzen bzw. Verspannungen der Halswirbelsäule
Eine osteopathische Behandlung des Schädels und der Halswirbelsäule sowie das Beüben der entsprechenden Augenmuskeln kann hier Abhilfe schaffen.